H. SCHRACK, Automobilsalon am Schubertring

Herbert Schrack gründet seine Firma im Jahre 1913 und ist damit Wegbereiter des Automobilwesens in Österreich. Er handelt jahrzehntelang mit Fahrzeugen der Marke Citroen und Krupp.

1944 stirbt Louis Renault. Das Werk Billancourt wird zur Hälfte zerstört. Es ist eine von Charles de Gaulle und Pierre Mendes-France veranlasste Verordnung, die am 16.1.1945 zur Verstaatlichung von Renault führt, die Régie Nationale des Usines Renault (Staatliche Verwaltung der Renault-Werke) wird gegründet und Pierre Lefaucheux als Generaldirektor eingesetzt. Die Renault-Verstaatlichung hält übrigens bis 1994, als die schrittweise die Privatisierung beginnt. Der französische Staat ist bis heute mit 15 Prozent der größte Aktionär von Renault.

Zurück in die Zeit der Verstaatlichung der Usine. Renault setzt in den Nachkriegsjahren konsequent auf internationale Expansion. Man streckt seine strategischen Fühler in alle Richtungen aus.



Herbert Schrack erkennt die Chancen am österreichischen Markt und bahnt rechtzeitig Gespräche mit den Renault-Werken in Paris an. Diese Voraussicht lohnt sich, denn wenig später übernimmt er im Rahmen seiner Einzelfirma 1947 den Generalimport für Renault für den österreichischen Markt.


Der Grundstein für den Erfolg von Renault in Österreich ist nun gelegt. Seine Firma trägt den Namen H. SCHRACK AUTOMOBILE RENAULT. Ausstellung und Verkauf sind am Kärnterring 14 in Wien 1 angesiedelt, das Zentral-Büro auch in der Innenstadt, am Schmerlingplatz 5.

[Das Foto stammt aus dem Jahre 1957]

Die Garage "Modenapark" hat H. SCHRACK seit 1946 angemietet. Sie dient als Service- und Reparaturstätte sowie für die Auslieferung von Neuwagen. Verkauf, Kundendienst, Ersatzteillager und Reparaturwerk ist somit zentral vereint im MODENAPARK 1-2 in Wien III angesiedelt.


1946. Autosalon Paris: Vorstellung der 4 CV, die Vorgängerin der "nouvelle Renault 4".

Renault Chef Lefaucheux stellt die 4 CV erstmals im Oktober 1946 auf dem Pariser Automobilsalon aus. Die Öffentlichkeit adoptiert den Neuling in um­gangssprachlicher Verfremdung sofort als „Katschewo“ (quatre Chevaux = vier Pferdestärken). Die cremegelbe Farbgebung der Vorserienwagen mit Lack aus den erbeuteten Beständen des ehemaligen deutschen Afrikakorps bringt ihm noch einen weiteren Namen ein: „Cremeschnittchen“.



Erstes importiertes Fahrzeug von RENAULT ist - wie nicht anders zu erwarten - eine Renault 4 CV, feierlich wird diese am 1. Oktober 1948 in Wien zugestellt. Stolz präsentiert man das "Cremeschnittchen" im mondänen Wiener Innenstadtsalon. In etwa 15 Jahre später wird hier die Nachfolgerin der 4CV in der Auslage stehen, "die nouvelle Renault 4", der diese Website gewidmet ist .


Sind zunächst Ausstellung und Verkauf am Kärnterring 14 angesiedelt, wechselt H. SCHRACKs Verkaufslokal im August 1953 an den Schubertring 9.




Nummer 23. [Bild links] Ein historischer Leckerbissen Österreichischer Renaultgeschichte: diese 4CV ist auf dem dem mit 4. November 1948 datierten Typenschein unter der Nummer 23 (!) eingetragen (linkes Bild).

1958 hatte das Großreparaturwerk "Absberggasse" in 10. Wiener Gemeindebezirk folgende Einrichtungen im Betrieb (rechts):




1955 umfasst das Händlernetz bereits 7 Haupthändler sowie 130 Renault Servicestationen.




Ein trauriges Jahr für die Belegschaft des Unternehmens, 45 Jahre nach der Gründung verstirbt der Firmengründer und Inhaber Herbert Schrack am 18. Mai 1958. Leider hat er die Markteinführung des Renault R4 im Jahre 1961 nicht mehr miterlebt.

Nach langen Verhandlungen einigt man sich über eine Lösung, die den Fortbestand der österreichischen Firma gewährleistet, gleichzeitig aber eine Möglichkeit für die Renault-Werke bietet, den österreichischen Automobilmarkt in ihrem Sinne zu bearbeiten, im Auge zu behalten und zu steuern.

Im selben Jahr wird daher die Umwandlung der H. Schrack in die neu gegründete "H. Schrack Automobilvertriebs-AG" unter erstmaliger Beteilung der Régie Renault beschlossen und abgewickelt.


Dieses neu gegründete Unternehmen behält somit die Renault-Generalvertretung für Österreich, als Geschäftsführer wird 1958 Jean N. Carré von der Usine eingesetzt, der seine strategischen Geschicke bereits in Holland und in der Schweiz unter Beweis gestellt hatte. Er wird sein Amt im Sinne der Usine durchführen, dies beweisen die Verkaufszahlen ab 1958.

Zwanzig Jahre später, im Jahre 1978 wird die H. Schrack Automobilvertriebs-AG" in die "Renault Österreich Automobilvertriebs-AG" eingebracht.








VOGL & CO, | Steiermark | Graz

Konrad und Maria Vogl eröffnen im Jahre 1923 in Graz das "Autohaus Vogl", ein Automobilhandel mit angeschlossener Werkstätte. Verträge mit zahlreichen Neuwagenproduzenten wurden über Jahrzehnte reichend abgeschlossen. Meilensteine in der Erfolgsgeschichte des Grazer Familienunternehmens bildet der Abschluss von Verträgen mit Alfa Romeo, Peugeot sowie ab 1960 schließlich auch der Handel mit Renault (bedingt durch das Ende des Generalimports aufgrund des Todes von Herbert Schrack). In der Schießstattgasse in Graz können erstmalig Automodelle hinter verglasten Schaufenstern bewundert werden.


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